Wenn Musik eine Geschichte erzählt – Die Moldau im Wiener Musikverein

Am 20.03.2023 nahm die Klasse 1A am Schulkonzert im Wiener Musikverein teil. Dort wurde durch die renommierten Wiener Symphoniker unter der Leitung des österreichischen Dirigenten Johannes Wildner die bekannte sinfonische Dichtung Die Moldau (Uraufführung 1875) des tschechischen Komponisten Friedrich Smetana (1824-1884) zum Besten gegeben. Anlässlich des Formates eines Schulkonzertes wurden die Schüler*innen zunächst durch den österreichischen Musiker Marko Simsa in das Werk und seinen außermusikalischen Inhalten eingeführt, bevor dann die Komposition in voller Länge dem jungen Publikum präsentiert wurde.

Bei der Tondichtung Die Moldau handelt es sich um ein sehr gelungenes Beispiel eines Werkes, welches der musikalischen Gattung der Programm-Musik zuzuordnen ist. Außermusikalische Inhalte dienen als Inspirationsquelle für eine Tonmalerei – im wahrsten Sinne des Wortes. Hier ist es der Flusslauf der Moldau, der längste Fluss der Tschechischen Republik, welcher die Fantasie des Tonsetzers Smetana angeregt hat. Der Fluss durchläuft die Ebenen der böhmischen Landschaft, fließt an Dörfern und kleinen Städten vorbei in den Norden des Landes. Nachdem der Fluss die St. Johann Stromschnellen vor Prag und die Landeshauptstadt selbst passiert hat, mündet er schließlich in die aus Osten kommende Elbe.

Die Der Moldau zugrunde liegende „poetische Idee“ entfaltet sich an verschiedenen Episoden des Flussverlaufes und die Idee des „Fließens“ drückt sich durch die ineinandergreifenden musikalischen Momente wunderbar aus. Der Komponist bedient sich hierbei einer Vielzahl an tonmalerischen Motiven, welche das Plätschern, Fließen, Ruhen, Strömen oder Wogen akustisch und in der Notation wahrscheinlich auch graphisch versinnbildlichen. Durch die sehr ausführliche Werkeinführung durch Marko Simsa und dem Anspielen wichtiger musikalischer Motive durch die Orchestermusiker*innen – meist herausgelöst aus dem gesamten Orchester-Apparat –  wurden diese musikalischen allegorisierten Darstellungen greifbarer und man konnte diese dann im anschließenden konzertanten Auftritt gut mitverfolgen.

Smetana schaffte daher eine neue Art der musikalischen thematischen Verarbeitung. Seine Komposition hinterlässt also vielmehr einen audiovisuellen Eindruck als einen rein akustischen. Es eignet sich daher hervorragend, um jungen Menschen auch diese Dynamik von Musik näher zu bringen. Die Moldau und ihre beeindruckenden Landschaften und vielseitigen Geschichten, welche sich tagtäglich an ihren Ufern abspielen, erscheinen vor unseren inneren Augen, indem sie uns musikalisch erzählt werden.