Das 21. Jahrhundert – ein Zeitalter der Migration?

Am 28. September fand die erste Hagenmüller-Vorlesung des Schuljahres 2015/16 statt. Der Soziologe Univ.-Prof. Dr. Christoph Reinprecht sprach zum Thema „Das 21. Jahrhundert – ein Zeitalter der Migration?“

Um es gleich zu sagen:  Migration, das heißt die freiwillige und dauerhafte Verlegung des Lebensmittelpunkts, gibt es seit den Anfängen der Menschheit, und seit man sie beobachten kann, ändert sich der Anteil der Menschen, die wandern, kaum; es sind immer 2,5 – 2,9 % der Weltbevölkerung, unabhängig von ihrer Zahl. Im 21. Jahrhundert emigrieren und immigrieren also tatsächlich mehr Menschen als früher, aber nicht prozentmäßig. Im 19. Jahrhundert waren es besonders Europäer und Europäerinnen, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen in die USA auswanderten.

Flucht ist eine unfreiwillige Wanderung. Die Menschen fliehen vor Verfolgung, Krieg und Naturkatastrophen. In den letzten Jahren waren es vor allem Syrer und Afghanen, die ihre Heimat verlassen mussten und von der Türkei, von Pakistan, dem Libanon, dem Iran und von Jordanien aufgenommen wurden, sowie Menschen aus verschiedenen afrikanischen Staaten. Auch sie gingen vor allem in Nachbarstaaten, wenige stellten Asylanträge in Deutschland, den USA oder einem anderen Staat.

Die Genfer Flüchtlingskonvention der UNO definiert, wer als Flüchtling zu gelten hat, dass er oder sie von einem anderen Land aufgenommen werden muss und welche Rechte er oder sie dort hat.

Edith Marjanovic