Theater.PUNKT.

Donnerstag, der 23. Juni kurz vor 19:00: Der Festsaal des GRg3 füllt sich, während auf der Terrasse noch schnell das Gruppenfoto der Mitwirkenden des heutigen Abends gemacht wird.
Ich solle nicht zu viel erwarten, wurde mir gesagt – es ist auch schwierig Macbeth zu toppen – und es werde anders als die letzten Bühnenspielabenden werden…

Bei Theater.PUNKT. wurden mehrere voneinander unabhängige Szenen gespielt, es gabt kein Skript, und nur wenige Proben. Trotzdem kam es dann doch besser als erwartet:

Nach der Reihe folgten von den Schülerinnen und Schülern selbst entwickelte Stücke mit hochaktuellem und gesellschaftskritischem Bezug. Jede Szene brachte das Publikum zum Nachdenken: Ein Mann gebärt ein Kind? Alles – auch das – ist im Theater möglich, in der Realität eher weniger. Nicht nur eher weniger, sondern ganz und gar unmöglich würde es ein Biologe/ eine Biologin richtigstellen. Das taten im Anschluss auch zwei Biologieprofessorinnen des GRg3, oder präziser: ihre Parodie. Wer anwesend war, erkannte sofort an dem großartigen nachgestellten Outfit und Verhalten, um welche Professorinnen es sich handelt.

Das war noch lange nicht alles: Nach der Szene mit den gleicheren als gleichen Tieren folgte die Verwandlung mit I want to break free. Ein Mann trägt Frauenkleidung? Es folgte wieder eine Parodie, diesmal von Trump – Wie „trauern“ um ihn seine nähersten Personen, wenn er tot wäre?

Szenenwechsel: Lady Macbeth versuchte immer noch das Blut von ihren Händen zu waschen – vergeblich. Es kam zu einem gespielten Konflikt mit Regie, Ton, Technik und Licht (à la Gestiefelter Kater). In der folgenden Szene drehten sich die automatisch-kopfbewegbaren Scheinwerfer immer noch weiter – geplant oder auch nicht –es sah, als würde die Scheinwerfervorrichtung gleich runterknallen. Die sechs berühmten Frauen ließen sich nicht von ihnen beeindrucken und nannten alle Geschlechterunterschiede – zu Recht. Die Scheinwerfer verstummten mit dem Summen, denn wo die Frauen recht haben, haben sie recht. Wie kann man heute von Gerechtigkeit sprechen?

Musikalisch wurden die Szenen und Szenenübergängen von der Band untermalen, dirigiert von Prof. Martinsich. Um die Licht- und Tontechnik kümmerte sich Prof. Wagner und seine Gehilfen; die Regie führte Prof. de Martin.
Alles in allem war es ein Theaterabend, der viel hergab – Hut ab vor allen Jugendlichen, die bei diesem Abend mitwirkten.

René Chizzola 7c